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Christa Naaß wirbt für Intensivierung der deutsch-polnischen Beziehungen

Allgemein

 

„Wir wollen die deutsche Minderheit unterstützen und Austausche auf allen Ebenen fördern“, so Christa Naaß, Mitglied im Vertriebenenbeirat der SPD-Landtagsfraktion, die auch die Beauftragte des Bezirks Mittelfranken für die Partnerschaft zwischen Mittelfranken und der Woiwodschaft Pommern ist.

Gerade angesichts der Erosion demokratischer Institutionen in Polen brauchen wir eine Intensivierung der bayerisch-polnischen Beziehungen. „Ich wünsche mir mehr Schüleraustausche und neue Kontakte auf der zivilgesellschaftlichen Ebene, mit Vereinen, Verbänden und den Kirchen sowie Städtepartnerschaften“, sagt Volkmar Halbleib, Sprecher des Vertriebenenbeirates nach einer viertägigen Delegationsreise nach Danzig und Warschau.

Nach Gesprächen mit Vertretern aus Politik, Gesellschaft und Wissenschaft und der deutschen Minderheit stellt Christa Naaß fest: „Alle Gesprächspartner haben an uns appelliert, Begegnungen zu suchen, die eine andere als die nationalistische Sichtweise deutlich werden lassen und damit die demokratische Opposition gegen das zunehmend autoritäre Regime zu stärken.“

Der Vertriebenenbeirat unterstützt besonders das Anliegen der deutschen Minderheit in Polen nach Erhalt ihrer Sprache und kulturellen Identität. In dem Land leben laut offizieller Statistik 150 000 Deutsche. „Angehörige der deutschen Minderheit sind natürliche Brückenbauer für die deutsch-polnische Freundschaft. Es ist daher gut und sinnvoll, die gewünschten Schulen zu unterstützen und den Deutschunterricht zu fördern“, so die SPD-Politiker. Bisher wurden vier Schulen der deutschen Minderheit gegründet. Die Delegation traf in Warschau u.a. Bernhard Gaida, den Vorsitzenden der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften und in Danzig weitere Verbandsvertreter der deutschen Minderheit.

„Wir fordern“, so Christa Naaß, Stellvertreterin des Bezirkstagspräsidenten, „von der bayerischen Staatsregierung eine baldige Wiedereinberufung der bayerisch-polnischen Expertenkommission. Eine parlamentarische Anfrage hat nämlich ergeben, dass die Kommission seit 2014 und damit in der Amtszeit der PIS-Regierung nicht mehr getagt hat. Ihre Aufgabe ist die Förderung der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Zusammenarbeit beider Länder. Das Handelsvolumen zwischen Bayern und Polen hat sich in den letzten zehn Jahren verzehnfacht. „Der etablierte Austausch von Know-How in wirtschaftlichen, kulturellen Fragen ist wertvoll für beide Seiten und darf nicht aufs Spiel gesetzt werden“, stellt Christa Naaß fest.