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Weihnachtswünsche und Gedanken zum Jahreswechsel

Allgemein

Wir sehnen uns nach Beständigkeit,

wir sehnen uns nach Gewissheit.
Aber wären wir Menschen nicht auch mutig und

offen für das Unerwartete, dann wären schon die

Hirten vor Bethlehem auseinandergelaufen“

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier

 

Liebe Leserinnen und Leser,

 

wir alle sehnen uns nach Beständigkeit und nach Gewissheit und trotzdem
mussten wir bedingt durch die Pandemie ein Jahr mit außergewöhnlichen Herausforderungen bewältigen. Dies hat uns aber auch bewusst gemacht, wie wir uns gegenseitig brauchen, aber auch wie gut es ist, in einem funktionierenden Sozialstaat zu leben.

Begegnungen von Menschen, in der Familie, mit Freunden, am Arbeitsplatz, in Einrichtungen, Kirchengemeinden, Vereinen, Verbänden und Politik sind die Grundlagen einer lebendigen, vielfältigen Gesellschaft. Notwendige Kontaktbeschränkungen treffen besonders Menschen mit Behinderung, psychisch oder an Sucht Erkrankte, sowie Pflegebedürftige in Heimen.

Deshalb war es mir äußerst wichtig, die sozialen Hilfen des Bezirks Mittelfranken zum Wohl der Menschen aufrecht zu erhalten und eine Verstärkung der Mittel für ambulante Hilfen im psychosozialen Bereich bei den Haushaltsberatungen parteiübergreifend zu erreichen.

Die Erfahrungen haben gezeigt, dass gerade in Krisenzeiten ein deutlicher Anstieg von Betreuungsbedarfen erkennbar wurde, der Suchtmittelkonsum stieg und es zu Rückfälligkeiten kam. Als Leiterin des Runden Tisches Sucht des Bezirks Mittelfranken habe ich deshalb dafür Sorge getragen, dass sich der Bezirkstag mit der Forderung an die Bayerische Staatsregierung gewandt hat, dass psychosoziale Suchthilfearbeit systemrelevant zu sein hat genauso wie die Selbsthilfearbeit in der Suchthilfe.

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

Kritik und Proteste gehören zu einer Demokratie. Sie sind nicht nur legitim, sondern notwendig. Wer jedoch den Kampf gegen ein Virus gleichsetzt mit dem mörderischen Ermächtigungsgesetz der Nationalsozialisten, wer die Maskenpflicht mit dem Massenmord der Shoah auf eine Stufe stellt, wer zu Attacken gegen den Bundestag aufruft und dabei den Hitlergruß zeigt, dem geht es nicht um eine ernsthafte demokratische Auseinandersetzung und um Wahrung der Freiheit.

Die Aktivitäten der sogenannten Querdenkergruppen sind ausgerichtet auf Ausgrenzung, Verächtlichmachung der Politik und Spaltung der demokratischen Gesellschaft. Deshalb unterstützte ich als Vertreterin des Bezirks in der Allianz gegen Rechtsextremismus in Mittelfranken eine Resolution, die gegen diese demokratiefeindlichen Bewegungen klar Position bezieht.

Am 03. Oktober 1990, also vor 30 Jahren, trat der Einigungsvertrag in Kraft. Die deutsche Einheit zeigt, dass der Wille auch politische Berge versetzen kann. Das Zusammenwachsen zweier Staaten an der Nahtstelle ehemals verfeindeter Machtblöcke war ein starkes Zeichen für Europa. Angesichts der Corona-Krise wird besonders deutlich, dass kein Land allein die wirtschaftlichen und sozialen Bedrohungen lösen kann und deshalb mehr Zusammenarbeit und sozialer Zusammenhalt benötigt werden, anstatt weniger nach dem Motto „mein Land zuerst“.

Zwischen den Macht- und Wirtschaftsblöcken haben wir nur gemeinsam die Chance, eine gute und friedliche Zukunft zu sichern. Demokratie, Rechtsstaat und soziale Marktwirtschaft – das sind die Grundsätze eines einigen und souveränen Europas.

Der mittelfränkische Bezirkstag hat vor wenigen Tagen den Haushalt für 2021 mit einem stabilen Hebesatz beschlossen, mit dem auch unsere Seenzweckverbände zuverlässig weiter unterstützt werden, ebenso laufende Baumaßnahmen wie z.B. das Wohnheim für die Landwirtschaftlichen Lehranstalten in Triesdorf. Es freut mich, dass die von mir unterstützte psychosomatische Fachklinik in Treuchtlingen auf einem guten Weg ist und endlich ein Pflegestützpunkt im Landkreis eingerichtet wird.

Ich danke allen Menschen, die haupt- oder ehrenamtlich in der sozialen Arbeit, in Kultur, Sport und Freizeit mit hohem persönlichem Einsatz und digitaler Kreativität helfen, Kontaktbeschränkungen und Isolation entgegen zu wirken und Unterstützung sicher zu stellen. Das sind großartige und unverzichtbare Beiträge zu einem lebenswerten Leben in einer lebendigen Gesellschaft.

 

Schauen wir gemeinsam nach vorne in der Hoffnung, dass wir trotz notwendiger Umsicht und Rücksicht die Weihnachtstage im Kreis der Familie glücklich und zufrieden begehen können.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien eine gesegnete Weihnachtszeit und für 2021 viel Glück, Zuversicht und vor allem Gesundheit.

 

Ihre Christa Naaß

 

Christa Naaß, MdL a. D.

Bezirksrätin und
Stellvertreterin des Bezirkstagspräsidenten