Schrift kleiner Schrift größer

 

Weihnachtswünsche und Gedanken zum Jahreswechsel

Allgemein

„Ändere die Welt, sie braucht es.“

Ich finde, dass diese Worte von Berthold Brecht aktueller denn je sind.

Unsere Welt wird immer kleiner. Tagtäglich sehen und spüren wir die Auswirkungen von Ereignissen, die Tausende von Kilometern entfernt passieren, nach kurzer Zeit vor der eigenen Haustür. Der Krieg in Syrien und die dadurch ausgelöste Flüchtlingssituation ist nur ein Beispiel dafür.

Unsere Welt braucht deshalb Menschen, die hinschauen, sich denen zuwenden, die Unterstützung und Hilfe brauchen, anstatt achselzuckend wegzuschauen.

Unsere Welt braucht Menschen, die sich auf unsere demokratischen Grundsätze besinnen, sich für mehr Miteinander und soziale Gerechtigkeit einsetzen anstatt diese Prinzipien auszuhöhlen oder zu verhöhnen.  

Ich bin froh, dass sich viele Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich in den verschiedensten Bereichen für unsere Gesellschaft engagieren. Viele Menschen setzen sich für diejenigen ein, die auf der Suche nach Hilfe, ein Leben ohne Krieg und Terror, zu uns kommen.

Oft werden die Helfer aber für ihr Engagement beschimpft, sogar bedroht. Sollte es aber nicht selbstverständlich sein Nächstenliebe zu zeigen, gegen Hass und Hetze zu kämpfen und für unsere Grundrechte einzutreten?

Deshalb möchte ich auf diesem Weg all denen ganz besonders danken, die durch ihren Einsatz dazu beitragen „die Welt  zu verändern“ und damit die Zukunft gestalten und den Zusammenhalt stärken.

Wir stehen vor großen Herausforderungen, die es nötig machen, dass die Gesellschaft mehr zusammenhält. Weniger denn je dürfen wir eine gespaltete Gesellschaft zwischen Verlierer und Gewinner hinnehmen. Weniger denn je dürfen wir die soziale Stabilität und den inneren Frieden aufs Spiel setzen.

Solidarität haben die Menschen verdient, die Schutz bei uns suchen, aber nicht nur diese. Alle Menschen müssen im Alltag erfahren, dass sie nicht abgehängt werden. Dazu brauchen wir einen starken und handlungsfähigen Staat.

Im mittelfränkischen Bezirkstag haben wir erst vor wenigen Tagen den Haushalt 2017 verabschiedet. Dieser bietet die Grundlage dafür, dass wir unsere Kernaufgaben im Sozialbereich, insbesondere die Hilfen für Menschen mit Behinderungen und die Hilfe zur Pflege im Interesse der Menschen angemessen erfüllen können. Wir unterstützen die Menschen, die Hilfe brauchen in ihrem Recht auf Teilhabe und leisten gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Zusammenhalt der Menschen auf dem Weg in eine inklusive Gesellschaft.

Mit dem Ausbau der ambulanten Netzwerke und Angebote im psychosozialen Bereich statten wir diesen Arbeitsbereich besser aus. Einen Schwerpunkt setzen wir dabei auf den Ausbau der psychosozialen Beratung für Menschen mit Suchterkrankungen.

Für das Jahr 2017 wünsche ich mir eine Gesellschaft, in der wir respektvoll miteinander umgehen, aufeinander achten und nicht unsere Werte und Überzeugungen verkaufen, weil andere aus den Ängsten und Sorgen mancher Menschen Kapital schlagen wollen. Einstehen für eine freie, menschliche, weltoffene Gesellschaft, für Gerechtigkeit und Respekt!

Die Vision eines friedlichen Europas ohne Grenzen braucht immer wieder neue Impulse. Denn die Europäische Union – das bereitet mir große Sorge -  steht vor einer Zerreißprobe. Die größte Herausforderung ist, die riesigen Aufgaben und daraus entstehende Handlungsaufträge als gemeinsame Verantwortungen zu sehen und nicht noch mehr in ein Europa der nationalen Egoismen zu zerfallen.

Europa gründet auf einer gemeinsamen Erfahrung und einer gemeinsamen Hoffnung: auf der Erfahrung zweier schrecklicher Weltkriege und auf der Hoffnung, dass mit dem Friedensprojekt der Europäischen Union Krieg und Gewalt der Vergangenheit angehören mögen. Das geeinte Europa ist also keine Laune der Geschichte, sondern eine Lehre aus der Geschichte.

Deshalb muss sich unsere Gesellschaft mit all ihren demokratischen Institutionen dafür einsetzen, dass vor allem junge Menschen nicht von verfassungsfeindlichen, menschenverachtenden und rassistischen Parolen beeinflusst werden. Es geht darum, Verständnis für unsere demokratischen Grundwerte zu entwickeln, die Achtung der Menschenwürde, Toleranz und kulturelle Vielfalt zu fördern und Extremismus zu bekämpfen. Dazu trägt auch die wichtige Arbeit des „DoKuPäd – Pädagogik rund um das Dokumentationszentrum“ bei. Mit einer Zuschusserhöhung setzt der Bezirk Mittelfranken ein deutliches Zeichen gegen Rechts.

Bei der Förderung der Regionalpartnerschaften und Völkerverständigung ist es gelungen, dass die von der SPD initiierten Beziehungen zur Region Südmähren in Tschechien einen festen Platz gefunden haben. Die Partnerschaftsarbeit des Bezirks Mittelfranken, dessen Beauftragte ich für die Regionalpartnerschaft mit der Woiwodschaft Pommern bin, ist eine wichtige Friedens- und Aussöhnungsarbeit.

Für das bevorstehende Weihnachtsfest wünsche ich Ihnen und Ihren Familien, dass „die Stille der Heiligen Nacht auch Ihr Herz findet“, und Sie daraus Kraft, Mut und Zuversicht für das neue Jahr 2017 schöpfen können!

Ihre 

Christa Naaß