Schrift kleiner Schrift größer

 

Weihnachtswünsche und Gedanken zum Jahreswechsel

Allgemein

"Frieden kannst Du nur haben, wenn Du ihn gibst.“

                     Freifrau Marie von Ebner-Eschenbach

Frieden zu schaffen ist nicht einfach, sei es im engsten Freundeskreis, in der Familie, in der Schule, der Arbeit, in der Politik oder auch nur mit sich selbst. Frieden zwischen verfeindeten Menschen und Nationen zu schaffen ist noch schwieriger. Wir erleben es tagtäglich. Die Herausforderung besteht darin, trotz aller Hindernisse das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Wir stehen alle in der Verantwortung, nichts unversucht zu lassen und einen Beitrag zu mehr Frieden und Miteinander zu leisten.

Dazu möchte ich mit meinen Gedanken ermutigen. Denn Frieden und Freiheit, Geborgenheit, sozialer Fortschritt und Chancengleichheit kommen nicht von selbst. Das Gute muss politisch gewollt, gestaltet und gesichert werden.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier richtete bei seiner Antrittsrede die Botschaft an uns: „Lasst uns mutig sein“.

Wir können aber auch anderen Mut geben, weil wir in der Vergangenheit gezeigt haben, dass nach Kriegen wieder Frieden, nach einer Teilung Versöhnung werden kann und nach ideologischem Verblendetsein politische Vernunft einkehren kann.

Gerade, weil wir diese Erfahrungen haben, dürfen keine neuen Mauern aufgebaut werden gegen Menschen, die aus Not zu uns kommen.

Wir brauchen auch den Mut zu bewahren, was wir haben: Freiheit und Demokratie in einem vereinten Europa. Daran müssen wir festhalten und wir müssen dieses Fundament verteidigen in einer Zeit, in der wieder nationalistisches Gedankengut hoffähig wird – als hätte man aus der Geschichte nichts gelernt.

Deshalb ist es mir als Beauftragte des Bezirks für die Regionalpartnerschaft mit der Woiwodschaft Pommern so wichtig, an Verbindungen trotz veränderter politischer Rahmenbedingungen festzuhalten und weitere zu unserem Nachbarland Tschechien und der Region Südmähren auszubauen. Denn, Partnerschaften dienen dem Frieden und der Völkerverständigung in Europa!

Wir brauchen aber auch den Mut zuzuhören und zu begreifen, dass das Ringen um Lösungen in einer Demokratie keine Schwäche ist, sondern zur Demokratie gehört.

Im Kleinen versuchen wir das im mittelfränkischen Bezirkstag.

Für mich ist eine gute Sozialpolitik die Klammer in unserer Gesellschaft, um den Zusammenhalt zu stärken und für mehr Menschlichkeit zu sorgen.

Der Bezirk Mittelfranken kann hier wichtige Impulse geben. Denn 88 Prozent des Verwaltungshaushaltes gehen in den sozialen Bereich, alleine 486 Millionen für die Eingliederungshilfe, also für Leistungen für Menschen mit körperlichen, geistigen oder seelischen Beeinträchtigungen.

Ich bin der Meinung, dass der Bezirk beispielgebend für die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention sein muss. Inklusion braucht Information und Beteiligung. Auf Grund von SPD-Initiativen wurden die Stelle eines Inklusions-beauftragten geschaffen, ein mittelfränkischer Inklusionspreis ausgelobt, Fachtage für Inklusion durchgeführt und Modellprojekte zur Ambulantisierung auf den Weg gebracht. Wir haben den Dialog zur Schaffung eines mittelfränkischen Behindertenrates angestoßen nach dem Motto „Nicht über uns ohne uns“ sowie ein Modellprojekt zur Schulbegleitung.

Leider nehmen die psychischen Erkrankungen von Menschen zu, auch bei Kindern und Jugendlichen. Wir unterstützen deshalb das Kommunalunternehmen Bezirkskliniken Mittelfranken bei der Schaffung von weiteren wohnortnahen Angeboten wie z.B. eine Psychosoziale Institutsambulanz in Feuchtwangen, eine Tagesklinik in Roth oder eine psychosomatische Klinik in Treuchtlingen.

Als Leiterin des Runden Tisches „Substitution“ konnte ich zusammen mit allen Mitwirkenden eine Reihe von Verbesserungen im Bereich der Substitutionsangebote und der finanziellen Unterstützung von psychosozialer Beratung erreichen.

Vor wenigen Tagen hat der mittelfränkische Bezirkstag den Haushalt für 2018 verabschiedet. Dieser bildet die Grundlage dafür, dass wir auch im kommenden Jahr wichtige Investitionen z.B. im Fränkischen Seenland, für die Landwirtschaftlichen Lehranstalten in Triesdorf, das Zentrum für Hörgeschädigte in Nürnberg, für unsere Berufsfachschule für Musik in Dinkelsbühl tätigen und einen wichtigen Beitrag zum Zusammenhalt der Menschen auf dem Weg in eine inklusive Gesellschaft leisten können.

Viele von Ihnen helfen auf unterschiedliche Weise mit, ob beruflich oder im Ehrenamt, das Leben und Zusammenleben von Menschen in unserer Region zu gestalten. Dafür möchte ich mich bei Ihnen persönlich bedanken.

Nutzen wir die Zeit des Jahreswechsels um innezuhalten, um Kraft, Mut und Zuversicht für die anstehenden Herausforderungen im neuen Jahr zu schöpfen.

Fröhliche Weihnachten und ein friedliches Jahr 2018!

Ihre

Christa Naaß, MdL a.D.
Bezirksrätin und
Stellvertreterin des Bezirkstagspräsidenten