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MdL Naaß: Sport als Vorrückungsfach

Allgemein

Breite Unterstützung durch den Landessportbeirat

Breite Unterstützung durch den Landessportbeirat bekam die SPD mit ihrer Forde-rung, das Fach Sporterziehung im Fächerkanon der Gymnasien, Realschulen und Volksschulen als Vorrückungsfach auszuweisen. "Der Landessportbeirat", so die Haundorfer Landtagsabgeordnete Christa Naaß, Mitglied im Arbeitskreis Sport der SPD-Landtagsfraktion, "berät die Staatsregierung und den Landtag in Sachen Sport."

Umso erstaunter muss festgestellt werden, dass die CSU nach eineinhalbjähriger Beratung den SPD-Antrag abgelehnt hat.

Während das Fach Kunsterziehung bereits in den 80iger Jahren und das Fach Musik im Jahr 2004 ab der 7. Jahrgangsstufe als Vorrückungsfach etabliert wurde, ist das Fach Sport als einziges "Nichtvorrückungsfach" in Bayern übrig geblieben. "In Deutschland ist dies nur noch in Bremen und Bayern der Fall" beklagt Christa Naaß und stellt fest, dass Bayern auch in diesem Bereich Schlusslicht in Deutschland ist. In 14 von 16 Ländern gibt es keine Unterscheidung zwischen Vorrückungsfächern und Nichtvorrückungsfächern. Das Fach Sport ist gleichberechtigtes Fach wie alle anderen mit Notenausgleichsmöglichkeit. Der Begriff "Vorrückungsfach" ist in diesen Ländern unbekannt.

Christa Naaß: Bayern hat zwar in den 90iger Jahren einen qualitativ hochwertigen Lehrplan für das Fach Sport erstellt, aber hieraus leider bis heute keine Konsequenzen gezogen. "Das Nichteinbeziehen des Faches Sport in den Kreis der Vorrückungsfächer bedeutet eine enorme Abwertung des einzigen Bewegungsfaches der Schule, eine ange-sichts des zunehmenden Bewegungsmangels und seiner Folgeerkrankungen unverständliche Entscheidung", so die Abgeordnete. "Es sollte bei der Diskussion nicht übersehen werden, dass das Fach Sport durch die Stundentafel des 8jährigen Gym-nasiums (G8) eine Kürzung um 38 Prozent gegenüber der früheren Stundentafel erfahren hat.

Wie stiefmütterlich die CSU und die Staatsregierung den Schulsport behandelt hat, zeigt sich auch darin, dass trotz der Bereitstellung von Sondermitteln für die 3. Sportstunde keine gravierenden Steigerungen des Sportunterrichts an Gymnasien, Realschulen und Volksschulen erkennbar sind.

Christa Naaß: "Wenn die CSU bereit gewesen wäre, unserem Antrag zuzustimmen, dann hätte sie als Konsequenz bereit sein müssen, wesentlich mehr Geld für Sport-unterricht und Lehrer im Bildungshaushalt zur Verfügung zu stellen. Solange dies nicht der Fall ist, wird Bayern in Sachen Schulsport weiterhin Schlusslicht in Deutschland sein".