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SPD und AWO gedachten Heiner Stöhr

Allgemein

- Fraktionsvize Christa Naaß sprach anlässlich des 50. Todestages des „Engel von Dachau“ -

Mit einer Gedenkveranstaltung am 9. Dezember im Südfriedhof in Weißenburg i.Bay. erinnerten die Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband Ober- und Mittelfranken sowie die SPD an den 50. Todestag des Widerstandskämpfers und führenden Landespolitikers
Heinrich Stöhr.

Heinrich Stöhr, Mitglied der Verfassungsgebenden Versammlung, stv. Landesvorsitzender und stv. Fraktionsvorsitzender starb am 09. Dezember 1958 auf dem Weg zur Landtagseröffnung nach seiner Wiederwahl.
Nach ihm und seiner ebenfalls engagierten Frau Else ist das Alten- und Pflegeheim der Arbeiterwohlfahrt in Weißenburg benannt.

Stöhr gehörte zu den herausragenden Figuren des Widerstandes während der NSZeit. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Landtagsfraktion und Vorsitzende der MittelfrankenSPD Christa Naaß erinnerte an seinen Satz vor dem NS-Gericht im Jahr 1935: „Ich war Sozialist, ich bin Sozialist und ich werde es bleiben“.

Fünfeinhalb Jahre als KZ-Häftling in Dachau schikaniert und gedemütigt, half er als Krankenpfleger im dortigen Lagerkrankenhaus zahlreichen Menschen. Dies brachte ihm den Namen „Engel von Dachau“ ein. Dank Heiner Stöhr überlebte auch der spätere SPD-Wiederbegründer Kurt Schumacher. Nach seiner Rückkehr in seine Heimatstadt Weißenburg im Juni 1945 knüpfte er dort an, wo er vor 1933 aufgehört hatte: Er engagierte sich im sozialen und politischen Bereich, wurde Kreisvorsitzender der SPD Weißenburg und der Arbeiterwohlfahrt, half dabei unzähligen Menschen in den schwierigen Jahren nach dem Krieg und baute ein Alten- und Pflegeheim auf, das er 1955 seiner Bestimmung übergeben konnte.

Christa Naaß: Heiner Stöhr war ein Mann, dessen Leben im Zeichen politischer und sozialer Verantwortung stand. Er hat gezeigt, dass selbst in einer Welt des Hasses und der Erniedrigung Menschlichkeit möglich war. Er hat Toleranz, Weltoffenheit, Menschlichkeit und soziale Gerechtigkeit vorgelebt.