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Inklusion beginnt in den Herzen

Allgemein

Christa Naaß bedankt sich bei Margit Wild mit handgemachten Pralinen aus der Region

Bildungsveranstaltung mit Margit Wild in der Schule der Lebenshilfe in Weißenburg

Landtagsabgeordnete und SPD-Kreisvorsitzende Christa Naaß erläuterte zu Beginn der Informationsveranstaltung die Ziele der UN-Behindertenrechtskonvention, die am 26.03.2009 in Deutschland geltendes Recht geworden ist. „Die UN-Konvention verfolgt das Leitbild der Inklusion“ so Christa Naaß. „Nicht der behinderte Mensch muss sich nach den Bedürfnissen der Gesellschaft richten, sondern die Gesellschaft hat sich mit ihren Strukturen den behinderten Menschen anzupassen – und zwar von Anfang an und grenzt sie nicht erst aus. So muss z.B. ein inklusives Bildungssystem geschaffen werden, bei dem das gemeinsame Lernen behinderter und nicht behinderter Kinder die Regel werden soll“, führte die Abgeordnete weiter aus.

Um zu informieren, wie ein inklusives Schulsystem ausschauen könnte und wie sich die aktuelle Gesetzgebung in Bayern darstellt, hatte Christa Naaß ihre Kollegin und Fachfrau in Sachen Inklusion, die Regensburger Landtagsabgeordnete Margit Wild, in die Lebenshilfe nach Weißenburg eingeladen.

Margit Wild ist Mitglied der interfraktionellen Arbeitsgruppe im Landtag, die sich mit der Konzeption und Positionierung eines inklusiven Schulsystems in Bayern beschäftigt und die gemeinsam mit dem Ministerium das aktuelle Gesetz erarbeitet hatte.

Erstes Ziel war es, einen gemeinsamen Nenner zu finden, um die verschiedenen Blickwinkel bereits im Vorfeld in den Gesetzentwurf einzubringen, aber auch, um bestehende Probleme so weit wie möglich zu erfassen und zu berücksichtigen, erklärte sie in ihrem Vortrag. Schließlich ginge es hier nicht um die Rechte der Eltern, sondern ausschließlich um die Rechte der Kinder.
„Inklusion durch Integration allein funktioniert nicht!“ betonte Margit Wild.
Zum einen müssten die nötigen Mittel bereitgestellt werden, um die Ausstattung mit Lehrkräften zu verbessern. Zum anderen wird ein Anforderungskatalog an die Schulen gestellt, die das inklusive Schulsystem umsetzen möchten. Bei den Schulen mit dem Schulprofil „Inklusion“ sind nicht nur einzelne Klassen, in denen Schülerinnen und Schüler mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf gemeinsam unterrichtet werden, sondern ist die ganze Schule im Blick, die auf der Grundlage eines gemeinsamen Bildungs- und Erziehungskonzeptes in Unterricht und Schulleben individuelle Förderung und gemeinsames Lernen für alle Schülerinnen und Schüler eigenverantwortlich umsetzt.

GEW-Kreisvorsitzender Harald Dösel wies darauf hin, wie wichtig aber auch die permanente Lehrerfortbildung und vor allem die Lehrerausbildung seien.

„Es kann nicht sein, dass man fragt, wer sich schon einmal mit diesem Thema befasst hat, und der soll dann ohne weitere Vorbereitung in einer inklusiven Klasse unterrichten“, erklärte Margit Wild. „Und man kann auch nicht ausschließlich auf das Eigenengagement der Lehrkräfte setzen.“